My trip to Australia
Freitag, 9. März 2012
Last Days in Grampians
(Mittwoch)
Annika und Dave haben einen Tag Off. Heute geht’s mit beiden gemeinsam am Vormittag hinauf zum Boronia Peak. Der Weg beginnt am Fyans Creek Loop, einem naturkundlichen Lehrpfad des Brambuk National Parks, also quasi vor der Haustür. Vorbei an „Mobs“ von Känguruhs, Emus und Vögeln. Sehr schön.
„Healthy Parks Healthy People“ ist der Slogan der Gesellschaft „Parks Victoria“, die hier auch am Brambuk National Park engagiert ist.

Meine High Performance Hiking Boots machen die Bekanntschaft mit Emu-Scheiße. Das sind sie nicht gewöhnt aus Südtirol.

Wir haben 3 Stunden Zeit für den Auf- und Abstieg. Das schaffen wir auch. Oben ist wieder eine herrliche Aussicht.


Ich frage mich inzwischen, welcher Dösbattel entschieden hat, dass ich eine 1,5-l-Flasche Wasser während der Wanderung in die Hand nehme. Das wirkt wie 'ne 1,5 kg-Hantel – entsprechend schmerzt mir die Schultermuskulatur. Ich stehe das aber durch wie ein Mann. Die Emu-Scheiße ist ja auch schon vergessen.

Es ist kurz vor Mittag und wir sind wieder zurück. Annika und Dave werden jetzt zur Besichtigung eine 4WD-Fahrzeugs fahren – ein paar hundert Kilometer entfernt. Sie ackern hier, um in kurzer Zeit viel Geld zu machen als Startkapital für eine Rundtour in Australien. Ein 4WD-Fahrzeug wird dafür gebraucht.

Ich will heute den Ball flach zu halten. Keine weiteren Touren mehr. Sonne genießen und Wäsche machen. Es ist heiß. Hier ist gerade Herbstanfang – wie soll das erst im Sommer sein? Ich döse und ziehe mir dabei eine ganze Rockmelon rein.
Ich denke derweil, dass der Schatten des Baums dort, wo ich sitze, doch langsam zu mir wandern sollte… Aber nee... und ick wunder mia… Die Sonne steht hier viel steiler als in meinen heimatlichen Breitengraden. Das leuchtet mir ein. Und mit bruzelndem Hirn komme ich schließlich darauf, dass zwar auch in Australien die Sonne im Osten auf- und im Westen untergeht. Aber sie nimmt ihren Lauf über den Norden! Tatsächlich, die Schatten weisen mittags nach Süden!

Ich mache einen Spaziergang auf dem Fyans Creek Loop. Unterwegs sehe ich Frank zu, wie er einer Gruppe Jugendlicher im Cultural Centre das Werfen von Boomerangs beibringt. Großes Hallo, als das erste Boomerang zurück kommt.


Die 3 km zu Fuß nach Halls Gap gehe ich noch und dort angekommen zu Ralph’s. Bei dem gibt es „Hamburger w/ the Lot“, die kaum zu handhaben sind.

Und noch nochmal einen Blick hinauf zum Boronia Peak auf der Ostseite des Tals und zu den Pinnacles auf der Westseite:




Auf dem Weg zurück begegnet mir wieder so eine junge Lady Park Ranger. Es ist kaum zu fassen: Es sind bisher nur Ladys, die ich in dieser Funktion gesehen habe. Dave hat auch keine Erklärung dafür. Ich muss wohl doch Park Ranger werden, um das herauszufinden ;-)

Die Wäsche ist trocken. Ich bin wieder fast vollständig frisch versorgt. Das ist gut so, denn ich habe erst mal keine Ahnung, was mich demnächst auf der Tour von Adelaide nach Alice Springs erwartet.

(Donnerstag)
Das war meine letzte Nacht in Halls Gap – vorerst, denn ich komme später noch einmal zurück um mit Annika und Dave von hier aus die Great Ocean Road zu fahren. Es ist schön hier, aber nun auch genug. In der kommenden Nacht werde ich den Bus von Stawell nach Adelaide nehmen.

Für heute ist eine 40-köpfige Gruppe von Footy-Spielern im Brambuk Backpacker Hostel angekündigt. Ich muss mein Zimmer räumen.

Relaxen vor der Tour nach Adelaide und von dort weiter nach Alice Springs. Ein Fococcina zum Frühstück in Halls Gap; bei strahlendem Sonnenschein ein Spaziergang um Lake Bellfield, einem mächtigen Stausee.


Dann wieder wie gestern ein Nickerchen im Park des Fyans Creek Loop. Ich tue es diesen Kollegen gleich:


Ich kann durch den Mob wandern, ohne dass sie besonders aufgeregt sind zwar schauen sie mir sehr genau hinterher, aber sie haben nichts gegen meine Anwesenheit und ... sproing, sproing … entfernen sich, wenn ich ihnen zu nahe komme.


Dave erzählt mir, dass in Zentralaustralien eine andere Art der Kangaroos lebt, die größer sind als ich es bin. Die verhielten sich anders. Ich werde die wohl auch noch treffen. Er erzählt mir noch vieles über das, was mich auf dem Weg nach Alice Springs erwarten wird – You feel to be in a different world - das macht mich noch neugieriger!

Inzwischen sind die Footy-Spieler angekommen. Es seien die talentiertesten jungen aboriginal Football-Spieler Australiens, die hier eine Art Trainingslager absolvieren. Die jungen sind körperlich noch ausbaufähig. Die größeren und insbesondere die Trainer Crew sind schon recht ausgewachsene Kampfmaschinen. Dave zeigte gestern ein Video mit Football-Szenen aus vergangenen Zeiten. Brutal! Die Regeln seien aber seit den 90-er Jahren verändert worden. Er empfiehlt mir den Besuch eines Matches morgen in Adelaide – die Vorsaisonspiele begännen jetzt.

Ich bekomme von Dave und Frank gezeigt, wie man das Boomerang wirft. Meine Würfe sind anfangs nicht schlecht, aber natürlich nicht so perfekt, wie es insbesondere Frank kann. Ich komme nicht mehr weiter zum Üben nachdem zunächst Dave und dann auch Frank ihre Boomerangs auf das Dach des Brambuk Information Centre befördert haben – ich war’s nicht! Frank meint, es hätte nicht mehr lange gedauert, bis ich den richtigen Wurf heraus hätte. Frank spricht einen für mich kaum zu verstehenden Slang. He’s a crazy guy.

Ein Nachtspaziergang über den Fyance Creek Loop lässt mich das erste Possum sehen. Die Aboriginals haben sich früher mit Fellen dieser Tiere ihre Mäntel hergestellt.

Ein letzte gemeinsames Boag’s bevor mich die beiden nach Stawell bringen.

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Donnerstag, 8. März 2012
Wohin der Mt. Difficult mich treibt – Oder: Relaxed floating
(Dienstag)
What a great day!
Frühstück auf der Terrasse des Cafés, in dem Annika seit 9 arbeitet. Sonne satt! Das Cafè ist dem Brambuk Information Centre angegliedert.


Ich beschließe die Bezwingung des Mount Difficult. Auf der Fahrt dorthin ein kurzer Abstecher zum Boroka Lookout. Aufmerksame Leser werden sich erinnern: Mein erster Lookout hier; aber damals war es regnerisch und windig. Heute aber:


Weiter auf dem Weg zum Carpark des Mount Difficult fällt mir in Wartook das Wander Inn auf. Ich halte an und habe dort einen irre cheesigen cheesecake mit lemon und passionfruits. Ich sitze draußen im Garten. Aber im Innern des mit vielen historischen Kleinoden versehen Cafés finde ich das hier: Eine echte Wurlitzer Juke Box!




Ich merke, wie ich nach gut einer Woche entspannter werde. Ich genieße die Fahrt weiter bei fairly 80 km/h … und merke nicht, wie ich den Abzweig zum Mount Difficult versäume. Irgendwann sehe ich Schilder, die ich gerade nicht erwarte. Ouh where am I now?


Einige Kilometer weg vom Ziel. Aber zurückfahren währe etwas für Bausparer, denke ich mir und beschließe den nahe liegenden Mount Zero als Ziel.
Mount Zero! Der Nullpunkt der Bergwelt, Jürgen, oh unser verehrter Bergführer! Die Orientierung von hier zu den Drei Zinnen ist mir allerdings trotzdem nicht ganz klar…
Auf dem Weg zum Mount Zero sehe ich eine Oliven-Plantage mit angegliedertem Café. Leicht salzige Oliven wären jetzt gerade das richtige für mich. Da muss ich hin und probieren.
Leider ist das Café heute nicht geöffnet, was mir dort eine nette Lady mit Bedauern erzählt. Aber ich erzähle mir meine Story und sie gibt mir den Tipp, dass es ein nice little walkway gäbe. Ich folge ihrer Empfehlung. Zunächst trockene Wege – ein Vorgeschmack auf das, was mich in etwa einer Woche in Zentralaustralien erwartet?.




Über diesen Weg komme ich aber an den Fuß des Hollow Mountan. Und dann beginnt eine einzigartige Kletterei hinauf zur Spitze. Vor mir eine Gruppe mit Kids. Ein kleines Pummelchen hat auf den ersten Schritten Angst und wird den Aufstieg nicht mitmachen. Ich gehe an ihr vorbei und versuche sie mit „Don’t be scared“ zu ermutigen.




Während des Aufstiegs treffe ich… Dave! In Begleitung von ein paar Frauen. Wie sich am Abend herausstellen wird, war er gerade auf einer Einweisungstour durch ortskundige Park Rangers. Nicht schlecht, der Job! Ich treffe auf dem weiteren Weg noch zwei weitere nette Lady Park Rangers, gekleidet in Uniform, die mir sagen, dass das jetzt gerade das beste Wetter für den Hollow Mountain wäre… Im nächsten Leben werde ich auch Park Ranger!
Oben bietet sich mir ein einzigartiger Blick. Ich juchze und verweile ungezählte Minuten. Männer der Bergwelt, ihr wisst was ich meine…




Ich steige ab und bin glücklich über den Verlauf des Tages. Mount Difficult kann warten – ich bin ja noch 2 Tage hier. Unten noch einen kurzen Abstecher zum Gulgurn Manja Shelter mit uralten Zeichnungen und Markierungen der Aborigines.
Das kleine Pummelchen ist dort auch und begrüßt mich.


Driving back home. Leere Straßen, geradlinig…


Dann auf den Highway, wo Lastwagen mit ordentlichen Stoßfängern fahren – die brauchen wohl weniger auf querende Känguruhs achten…


Ein kurzer Abstecher noch zum Lake Londsdale:




Ich rufe Dave an und verabrede mit ihm ein Dinner in dem Restaurant, in dessen Bar Annika abends arbeitet. Dann schließlich die Rückkehr nach Halls Gap. Ice Cream zum Abschluss. Ich sitze auf der Bank und ein voll ausgestatteter Radwanderer fragt mich nach dem Weg zum Youth Hostel – der alte Sack… aber drahtig ist der und ich habe Respekt.


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Montag, 5. März 2012
Krokodil gegessen - darauf ein Boag's
Der höchste Berg der Grampians ist der Mount Williams (Koori: Duwul) mit 1167 m Höhe. Den habe ich mir heute vorgenommen.
Nun gut, liebe Bergfreunde, wenn ihr das hier lesen solltet, das ist nicht der Knüller, verglichen mit unseren Touren. Aber was soll ich machen? Der höchste Berg auf Australiens Festland ist der Mount Kosciuszko mit 2229 m Höhe und liegt in den Snowy Mountains. Es kommt noch hinzu, dass der Fußweg natürlich an einem Carpark beginnt. Von dort aus führt die dann abgesperrte Straße etwa 2,4 km lang hinauf bis zum Peak. Oben befindet sich eine Radarstation und eine schöne Aussicht. Heute aber hängen die Wolken tief, zeitweise bis an die Spitze des Berges. Kein soooo tolles Foto-Wetter… Als hätte ich’s geahnt, denn meine Knipse hat heute keine Speicherkarte … ist also kein Film drin ;-)
Ansonsten könnte ich allerlei interessante Pflanzen aufnehmen. Eukalyptus zum Beispiel, aber leider ohne Koalas drinnen.

Zurück in Halls Gap gebe ich mich der kulinarischen Assimiliation hin: Es gibt warmes Krokodilfleisch auf einem gemischten Salat. Zuvor bekomme ich Wurst vom Emu zu probieren.
Die Emu-Wurst ist kräftig und fetthaltig- schmeckt. Dann esse ich das Krokodil bevor es andersherum passieren kann – schmeckt auch, sieht aus, wie Geflügelfleisch, ist aber nicht so zart.

Ich fahre zum Einkaufen nach Stawell, einem Ort, der etwa 25 km von Halls Gap entfernt ist. Die Straße ist größtenteils schnurgerade. An beiden Seiten der Straße befindet sich ein gut 2 m breiter Sand-/Schotter-Streifen. Und mir wird klar, warum das gut ist: Känguruhs, Emus oder Rehe laufen gerne mal über die Straßen. Es gibt wohl kaum einen Australier, der nicht schon mal ein Tier auf der Fahrt erlegt hat. Die Warnschilder sind zusätzlich mit einer Telefonnummer versehen, die im Falle von „Injured Wildlife“ anzurufen wäre. Annika erzählte mir, dass sie zwar selbst noch kein Tier erwischt hat, aber häufig verendete Tiere auf der Fahrbahn gesehen hat. Und so ist der Seitenstreifen gut, die Tiere noch rechtzeitig sehen zu können, wenn sie aus den Gebüschen kommen. Ich kann meine Aufmerksamkeit, ganz auf die Seitenstreifen lenken – nach vorne hin ist sowieso alles frei und es geht nur geradeaus.

Ich entscheide den Wechsel der Biermarke: Boag’s aus Tasmanien. Die übrigen Einkäufe sind trivial ;-)

Stawell hat einen Bahnhof. Den lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Ich checke den Fahrplan, ob ich später von Melbourne aus nicht besser bis hier hin mit der Bahn fahre. Aber hier halten nur sehr selten Züge. Eher noch Busse.




Auf dem Bahnsteig befindet sich eine alte Waage. Die finde ich interessant. Wenn der Fahrpreis am Gewicht der Passagiere orientiert wäre… Dann verstehe ich, weshalb das Bahnfahren hier als teuer bezeichnet wird. Denn ich finde, viele Menschen hier sind … sagen wir mal: wuchtig.




Nachtrag:
Ich habe gerade diesen Blog abgeschlossen, da kommt Wallie vor die Terrasse! Hey Wallie, how you're doing? Der will doch heute auch noch erwähnt werden.


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Sonntag, 4. März 2012
Pinnacle Discovery
Am Vormitag klarte es auf - Sonne! Auf zum Pinnacle!
Üblicherweise führen hier die Wanderwege nicht direkt vom Tal aus in die Berge, sondern von einem Carpark. Ich bin im Wonderland und stelle das Auto am Carpark Wonderland ab.


Der Aufstieg geht durch den Grand Canyon über felsiges Gelände bis hinauf zum Aussichtspunkt.




Unterwegs treffe ich viele Lizards an. Das sind kleine Echsen, die sich hier ganz wohlzufühlen scheinen.




Oben angekommen gibt es zur Belohnung die herrliche Aussicht!




Ich entscheide mich, einen anderen Weg hinunter in Richtung Halls Gap zu gehen. Sehr schön, es riecht nach warmem Holz von den Bäumen. Die Felsen sind aus Sandstein, der mit Eisen durchsetzt ist.






Unterwegs treffe ich dieses Prachtexemplar von einem Lizard, etwa 30 cm lang:


Unten angekommen will ich den Weg entlang des Flusses Stony Creek wieder hoch zum Carpark nehmen. Aber leider ist der gesperrt – wegen der noch bestehenden Schäden nach der großen Flut im letzten Jahr. Ich schlage mich also durch die Büsche und verschrecke dabei diesen Kollegen:


Also, ehrlich gesagt war der Schrecken eher bei mir, als beim Känguruh, wie es da so plötzlich rechts neben mir aus dem Gebüsch sprang.

Abends gibt’s wieder ein Barbie und ein paar Flaschen von Bluetongue: Bier vom Lizzard, passend zum Tag.


Und dann schaue ich mir ein Cricket-Match an. Das One-Day International zwischen Australien und Sri Lanka. Dave erklärt mir die Regeln. Die sind etwas anders als die Regeln der nicht internationalen Spiele. Nicht internationale Spiele dauern über mehrere Tage. Ansonsten verstehe ich nur wenig. Werde ich mir aber noch anlesen...

Die Perpektive für die nächste Zeit habe ich heute klar gemacht:
Am Freitag reise ich nach Adelaide und schließe mich dort einer geführten Gruppe an, die über 6 Tage von Adelaide über Coober Pedy nach Alice Springs (Ayers Rock) tourt. Dann ein Flug nach Sydney – 3 Tage Aufenthalt – wieder Flug nach Melbourne und am gleichen Tag weiter mit dem Zug nach Ararat, was rund 30 km von Halls Gap entfernt ist. Dort werde ich von Annika/Dave abgeholt. Gemeinsam starten wir dann die Tour über die Great Ocean Road zurück nach Melb.

Bis nach Sydney ist schon alles klar gemacht. Das Übrige buche ich jetzt noch hiernach.

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Samstag, 3. März 2012
Cultural Experiences
Heute hat’s geregnet – fast den ganzen Tag lang. Ich lasse mich vormittags von Dave, der am Info Desk des Cultural Centres arbeitet, mit Material über mögliche Touren in den Grampians versorgen – für Zeiten mit besserem Wetter.

Aber heute ist‘s ideal für einen ausgiebigen Besuch der Ausstellung des Cultural Centres. Das wird von Koori, den Ureinwohnern Südaustraliens, geführt. Hier treffe ich Queenie wieder, die ich schon auf der Terrasse des Backpacker-Hostels kennengelernt hatte.
http://www.brambuk.com.au/

Etwa 1880 wurde das BAP gegründet, das Board for Aboriginal Protection. Das hört sich dem Namen nach erst mal ganz wohlwollend an. Aber es war nur ein weiterer Versuch, die Ureinwohner Australiens unter die Kontrolle der englischen Einwanderer zu bekommen. Es wird berichtet, wie die jahrhundertelang bewahrten Traditionen und das Sozialwesen der Koori missachtet und vergewaltigt wurden. Ich erfahre, dass Brambuk aus der Sprache der Koori kommt und Cokatoos bedeutet, jene großen weißen Vögel. Gariwerd ist der Name für die Grampians.

„Nga Keenat“, übersetzt: „welcome“, leitet der Guide die beiden Filme ein, die ich mir noch anschaue. Einer erzählt die Geschichte der Erschaffung der Grampians durch Bunjil sowie den Niedergang eines riesigen Emus, das Menschen frisst. Auf seiner Jagd nach einem Raben, der seine Eier haben wollte, verwüstet es die Landschaft, spaltet Felsen, sodass die Berge ihre Gestaltung bekommen.
Der andere Film zeigt die Schönheit von Flora und Fauna der Grampians. Hat mir gut gefallen – Klasse, dass es diesen Regentag gibt. Aber morgen will ich wieder raus und das alles live erleben! Ich gehe rüber ins Café und hole mir ‘nen Kaffee von Annika. Sie bietet mir dazu einen Muffin an, den sie nach einem Bushtucker-Rezept gebacken hat. Allerlei urtümliche Gewürze seien darin. Ich solle mal den Vorkoster machen. Und mir schmeckt der besser als der gewohnte schoko-süße.


Der Regen hat nachgelassen und ich fahre zu einer Ortsbesichtigung von Halls Gap. Ein kleiner Ort, der natürlich von vielen Unterkünften verschiedener Art geprägt ist.

Zurück im Backpacker-Hostel treffe ich Annika und Dave wieder. „Wallie’s at the back!“, ruft Dave. Wallie ist ein Wallaby, eine bestimmte Art der Känguruhs, das immer wieder mal hier ans Haus kommt. Annika nimmt sich die Zeit, noch kurz vor der Fahrt zu ihrem Bar-Job Wallie zu begrüßen.


Abends nimmt mich Dave noch auf eine kleine Tour hin zum Bunjil’s Cave. Passend zur Geschichte, die ich heute gelernt habe.


Es ist wunderbar, wie sich Dave und Annika um mich kümmern.

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Zumstein sehen und sterben
Ich bin ausgeschlafen. Ich bekomme einen Kaffee von Annika, die bereits im Café des Brambuk Cultural Center arbeitet. Und ich habe bereits den Schlüssel von Annikas Auto bekommen. Damit starte ich meinen Tag, eine erste Erkundungstour in den Grampians.

Am Boroka Lookout hat man eine tolle Aussicht … wenn die Wolken nicht so tief hängen würden. Es pieselt ein wenig und der Wind macht den Aufenthalt nur kurz. Ich habe weisungsgemäß schlicht einen Pullover aus Deutschland mitgenommen, keine wind- und regenfeste Jacke… Am Abend werden wir noch darüber scherzen, dass sich das Wetter seit meiner Ankunft (he’s comming with a thunderstorm) verschlechtert hat.

Ganz der alte Bergwanderer – Grüße an die Bergfreunde! Wir sind im Juli wieder auf Tour! –, ficht mich weder Wind noch Wetter an. Ich fahre weiter auf der falschen Straßenseite bis zum Car Park in der Nähe der MacKenzie Falls. Hier gäbe es eine etwa 7 km lange Wandertour an den Wasserfällen vorbei bis zum Zumstein (sic!). Ich halte inne am Wasserfall.


Leider ist der weitere Weg nach dem Wasserfall gesperrt. Also gehe ich zurück. Ich streune noch so ein paar andere Wege herum, die auch ausgeschildert, aber viel kürzer sind. Die genügen damit nicht meinem anspruchsvollen Vorbereitungsprogramm für die Bergtour im Juli ;-) Also toure ich weiter zum nahe gelegenen Lake Wartook. Hier ist viel Wasser zu sehen und sooo wissenswertes über die Bedeutung des Sees nachzulesen.
Und ich finde auf der Karte von hier aus einen Weg zum Zumstein… Ein Mann, ein Wille, ein Weg! Und damit verschwinde ich für etwa 2,5 Stunden von der Öffentlichkeit. Nichts weiter als naturbelassener Wald, umherhüpfende Känguruhs und Geschrei von allerlei Vögelei … also, ich meine Cockatoos, Rosellas und anderes Fluggeschmeide.


Ich sehe Grass Trees, denen gelegentlich ein Kangaroo-tail wächst. Die Rinde der meisten Bäume ist schwarz vom letzten Waldbrand im Jahr 2006. Ich habe aber inzwischen gelernt, dass ein Waldbrand gut für die Entwicklung der Natur ist.




Es geht uphills und downhills. Keine Ausschilderung, meine Herren Bergfreunde, für wen auch? Ich, die Karte und meine GPS-App. Kein GSM-Empfang.

It‘s hard to come to Zumstein. But finally I got It! Zumstein ist ein Picknickplatz mit allerlei Facilities. – Wusstet ihr, dass in Australien für keine öffentliche Toilette zu bezahlen ist? Hat mir Dave erzählt. – Nur… Zumstein ist abgesperrt und leer. Ein Ort, der zwar schön gelegen ist, den man aber so nicht unbedingt besuchen muss.
Ein Gedenkstein klärt mich auf: Es gab mal einen Walter Zumstein, der im Jahr 1912 diesen Ort gefunden hat. Daher der Name.

Ich beschließe, den Rückweg zum Auto entlang der Straße zu gehen. Zwar ist der Weg länger, aber ich will es in der ersten Trainingseinheit nicht übertreiben ;-) Und vielleicht nimmt mich ja jemand unterwegs mit…

Abends gehe ich mit Dave ins Pub, in dem Annika gerade ihren zweiten Job an der Bar verrichtet. Wir haben ein paar Bier, essen mit Annika gemeinsam und ziehen dann auf die Terrasse des Backpacker-Hostels um noch nachzuglühen. Es ist kühl… und morgen wird es regnen. Aber wir sind guter Stimmung.

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Letzte Aktualisierung: 2012.04.02, 11:19
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