My trip to Australia
Montag, 5. März 2012
Krokodil gegessen - darauf ein Boag's
Der höchste Berg der Grampians ist der Mount Williams (Koori: Duwul) mit 1167 m Höhe. Den habe ich mir heute vorgenommen.
Nun gut, liebe Bergfreunde, wenn ihr das hier lesen solltet, das ist nicht der Knüller, verglichen mit unseren Touren. Aber was soll ich machen? Der höchste Berg auf Australiens Festland ist der Mount Kosciuszko mit 2229 m Höhe und liegt in den Snowy Mountains. Es kommt noch hinzu, dass der Fußweg natürlich an einem Carpark beginnt. Von dort aus führt die dann abgesperrte Straße etwa 2,4 km lang hinauf bis zum Peak. Oben befindet sich eine Radarstation und eine schöne Aussicht. Heute aber hängen die Wolken tief, zeitweise bis an die Spitze des Berges. Kein soooo tolles Foto-Wetter… Als hätte ich’s geahnt, denn meine Knipse hat heute keine Speicherkarte … ist also kein Film drin ;-)
Ansonsten könnte ich allerlei interessante Pflanzen aufnehmen. Eukalyptus zum Beispiel, aber leider ohne Koalas drinnen.

Zurück in Halls Gap gebe ich mich der kulinarischen Assimiliation hin: Es gibt warmes Krokodilfleisch auf einem gemischten Salat. Zuvor bekomme ich Wurst vom Emu zu probieren.
Die Emu-Wurst ist kräftig und fetthaltig- schmeckt. Dann esse ich das Krokodil bevor es andersherum passieren kann – schmeckt auch, sieht aus, wie Geflügelfleisch, ist aber nicht so zart.

Ich fahre zum Einkaufen nach Stawell, einem Ort, der etwa 25 km von Halls Gap entfernt ist. Die Straße ist größtenteils schnurgerade. An beiden Seiten der Straße befindet sich ein gut 2 m breiter Sand-/Schotter-Streifen. Und mir wird klar, warum das gut ist: Känguruhs, Emus oder Rehe laufen gerne mal über die Straßen. Es gibt wohl kaum einen Australier, der nicht schon mal ein Tier auf der Fahrt erlegt hat. Die Warnschilder sind zusätzlich mit einer Telefonnummer versehen, die im Falle von „Injured Wildlife“ anzurufen wäre. Annika erzählte mir, dass sie zwar selbst noch kein Tier erwischt hat, aber häufig verendete Tiere auf der Fahrbahn gesehen hat. Und so ist der Seitenstreifen gut, die Tiere noch rechtzeitig sehen zu können, wenn sie aus den Gebüschen kommen. Ich kann meine Aufmerksamkeit, ganz auf die Seitenstreifen lenken – nach vorne hin ist sowieso alles frei und es geht nur geradeaus.

Ich entscheide den Wechsel der Biermarke: Boag’s aus Tasmanien. Die übrigen Einkäufe sind trivial ;-)

Stawell hat einen Bahnhof. Den lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Ich checke den Fahrplan, ob ich später von Melbourne aus nicht besser bis hier hin mit der Bahn fahre. Aber hier halten nur sehr selten Züge. Eher noch Busse.




Auf dem Bahnsteig befindet sich eine alte Waage. Die finde ich interessant. Wenn der Fahrpreis am Gewicht der Passagiere orientiert wäre… Dann verstehe ich, weshalb das Bahnfahren hier als teuer bezeichnet wird. Denn ich finde, viele Menschen hier sind … sagen wir mal: wuchtig.




Nachtrag:
Ich habe gerade diesen Blog abgeschlossen, da kommt Wallie vor die Terrasse! Hey Wallie, how you're doing? Der will doch heute auch noch erwähnt werden.


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Sonntag, 4. März 2012
Pinnacle Discovery
Am Vormitag klarte es auf - Sonne! Auf zum Pinnacle!
Üblicherweise führen hier die Wanderwege nicht direkt vom Tal aus in die Berge, sondern von einem Carpark. Ich bin im Wonderland und stelle das Auto am Carpark Wonderland ab.


Der Aufstieg geht durch den Grand Canyon über felsiges Gelände bis hinauf zum Aussichtspunkt.




Unterwegs treffe ich viele Lizards an. Das sind kleine Echsen, die sich hier ganz wohlzufühlen scheinen.




Oben angekommen gibt es zur Belohnung die herrliche Aussicht!




Ich entscheide mich, einen anderen Weg hinunter in Richtung Halls Gap zu gehen. Sehr schön, es riecht nach warmem Holz von den Bäumen. Die Felsen sind aus Sandstein, der mit Eisen durchsetzt ist.






Unterwegs treffe ich dieses Prachtexemplar von einem Lizard, etwa 30 cm lang:


Unten angekommen will ich den Weg entlang des Flusses Stony Creek wieder hoch zum Carpark nehmen. Aber leider ist der gesperrt – wegen der noch bestehenden Schäden nach der großen Flut im letzten Jahr. Ich schlage mich also durch die Büsche und verschrecke dabei diesen Kollegen:


Also, ehrlich gesagt war der Schrecken eher bei mir, als beim Känguruh, wie es da so plötzlich rechts neben mir aus dem Gebüsch sprang.

Abends gibt’s wieder ein Barbie und ein paar Flaschen von Bluetongue: Bier vom Lizzard, passend zum Tag.


Und dann schaue ich mir ein Cricket-Match an. Das One-Day International zwischen Australien und Sri Lanka. Dave erklärt mir die Regeln. Die sind etwas anders als die Regeln der nicht internationalen Spiele. Nicht internationale Spiele dauern über mehrere Tage. Ansonsten verstehe ich nur wenig. Werde ich mir aber noch anlesen...

Die Perpektive für die nächste Zeit habe ich heute klar gemacht:
Am Freitag reise ich nach Adelaide und schließe mich dort einer geführten Gruppe an, die über 6 Tage von Adelaide über Coober Pedy nach Alice Springs (Ayers Rock) tourt. Dann ein Flug nach Sydney – 3 Tage Aufenthalt – wieder Flug nach Melbourne und am gleichen Tag weiter mit dem Zug nach Ararat, was rund 30 km von Halls Gap entfernt ist. Dort werde ich von Annika/Dave abgeholt. Gemeinsam starten wir dann die Tour über die Great Ocean Road zurück nach Melb.

Bis nach Sydney ist schon alles klar gemacht. Das Übrige buche ich jetzt noch hiernach.

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Samstag, 3. März 2012
Cultural Experiences
Heute hat’s geregnet – fast den ganzen Tag lang. Ich lasse mich vormittags von Dave, der am Info Desk des Cultural Centres arbeitet, mit Material über mögliche Touren in den Grampians versorgen – für Zeiten mit besserem Wetter.

Aber heute ist‘s ideal für einen ausgiebigen Besuch der Ausstellung des Cultural Centres. Das wird von Koori, den Ureinwohnern Südaustraliens, geführt. Hier treffe ich Queenie wieder, die ich schon auf der Terrasse des Backpacker-Hostels kennengelernt hatte.
http://www.brambuk.com.au/

Etwa 1880 wurde das BAP gegründet, das Board for Aboriginal Protection. Das hört sich dem Namen nach erst mal ganz wohlwollend an. Aber es war nur ein weiterer Versuch, die Ureinwohner Australiens unter die Kontrolle der englischen Einwanderer zu bekommen. Es wird berichtet, wie die jahrhundertelang bewahrten Traditionen und das Sozialwesen der Koori missachtet und vergewaltigt wurden. Ich erfahre, dass Brambuk aus der Sprache der Koori kommt und Cokatoos bedeutet, jene großen weißen Vögel. Gariwerd ist der Name für die Grampians.

„Nga Keenat“, übersetzt: „welcome“, leitet der Guide die beiden Filme ein, die ich mir noch anschaue. Einer erzählt die Geschichte der Erschaffung der Grampians durch Bunjil sowie den Niedergang eines riesigen Emus, das Menschen frisst. Auf seiner Jagd nach einem Raben, der seine Eier haben wollte, verwüstet es die Landschaft, spaltet Felsen, sodass die Berge ihre Gestaltung bekommen.
Der andere Film zeigt die Schönheit von Flora und Fauna der Grampians. Hat mir gut gefallen – Klasse, dass es diesen Regentag gibt. Aber morgen will ich wieder raus und das alles live erleben! Ich gehe rüber ins Café und hole mir ‘nen Kaffee von Annika. Sie bietet mir dazu einen Muffin an, den sie nach einem Bushtucker-Rezept gebacken hat. Allerlei urtümliche Gewürze seien darin. Ich solle mal den Vorkoster machen. Und mir schmeckt der besser als der gewohnte schoko-süße.


Der Regen hat nachgelassen und ich fahre zu einer Ortsbesichtigung von Halls Gap. Ein kleiner Ort, der natürlich von vielen Unterkünften verschiedener Art geprägt ist.

Zurück im Backpacker-Hostel treffe ich Annika und Dave wieder. „Wallie’s at the back!“, ruft Dave. Wallie ist ein Wallaby, eine bestimmte Art der Känguruhs, das immer wieder mal hier ans Haus kommt. Annika nimmt sich die Zeit, noch kurz vor der Fahrt zu ihrem Bar-Job Wallie zu begrüßen.


Abends nimmt mich Dave noch auf eine kleine Tour hin zum Bunjil’s Cave. Passend zur Geschichte, die ich heute gelernt habe.


Es ist wunderbar, wie sich Dave und Annika um mich kümmern.

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Zumstein sehen und sterben
Ich bin ausgeschlafen. Ich bekomme einen Kaffee von Annika, die bereits im Café des Brambuk Cultural Center arbeitet. Und ich habe bereits den Schlüssel von Annikas Auto bekommen. Damit starte ich meinen Tag, eine erste Erkundungstour in den Grampians.

Am Boroka Lookout hat man eine tolle Aussicht … wenn die Wolken nicht so tief hängen würden. Es pieselt ein wenig und der Wind macht den Aufenthalt nur kurz. Ich habe weisungsgemäß schlicht einen Pullover aus Deutschland mitgenommen, keine wind- und regenfeste Jacke… Am Abend werden wir noch darüber scherzen, dass sich das Wetter seit meiner Ankunft (he’s comming with a thunderstorm) verschlechtert hat.

Ganz der alte Bergwanderer – Grüße an die Bergfreunde! Wir sind im Juli wieder auf Tour! –, ficht mich weder Wind noch Wetter an. Ich fahre weiter auf der falschen Straßenseite bis zum Car Park in der Nähe der MacKenzie Falls. Hier gäbe es eine etwa 7 km lange Wandertour an den Wasserfällen vorbei bis zum Zumstein (sic!). Ich halte inne am Wasserfall.


Leider ist der weitere Weg nach dem Wasserfall gesperrt. Also gehe ich zurück. Ich streune noch so ein paar andere Wege herum, die auch ausgeschildert, aber viel kürzer sind. Die genügen damit nicht meinem anspruchsvollen Vorbereitungsprogramm für die Bergtour im Juli ;-) Also toure ich weiter zum nahe gelegenen Lake Wartook. Hier ist viel Wasser zu sehen und sooo wissenswertes über die Bedeutung des Sees nachzulesen.
Und ich finde auf der Karte von hier aus einen Weg zum Zumstein… Ein Mann, ein Wille, ein Weg! Und damit verschwinde ich für etwa 2,5 Stunden von der Öffentlichkeit. Nichts weiter als naturbelassener Wald, umherhüpfende Känguruhs und Geschrei von allerlei Vögelei … also, ich meine Cockatoos, Rosellas und anderes Fluggeschmeide.


Ich sehe Grass Trees, denen gelegentlich ein Kangaroo-tail wächst. Die Rinde der meisten Bäume ist schwarz vom letzten Waldbrand im Jahr 2006. Ich habe aber inzwischen gelernt, dass ein Waldbrand gut für die Entwicklung der Natur ist.




Es geht uphills und downhills. Keine Ausschilderung, meine Herren Bergfreunde, für wen auch? Ich, die Karte und meine GPS-App. Kein GSM-Empfang.

It‘s hard to come to Zumstein. But finally I got It! Zumstein ist ein Picknickplatz mit allerlei Facilities. – Wusstet ihr, dass in Australien für keine öffentliche Toilette zu bezahlen ist? Hat mir Dave erzählt. – Nur… Zumstein ist abgesperrt und leer. Ein Ort, der zwar schön gelegen ist, den man aber so nicht unbedingt besuchen muss.
Ein Gedenkstein klärt mich auf: Es gab mal einen Walter Zumstein, der im Jahr 1912 diesen Ort gefunden hat. Daher der Name.

Ich beschließe, den Rückweg zum Auto entlang der Straße zu gehen. Zwar ist der Weg länger, aber ich will es in der ersten Trainingseinheit nicht übertreiben ;-) Und vielleicht nimmt mich ja jemand unterwegs mit…

Abends gehe ich mit Dave ins Pub, in dem Annika gerade ihren zweiten Job an der Bar verrichtet. Wir haben ein paar Bier, essen mit Annika gemeinsam und ziehen dann auf die Terrasse des Backpacker-Hostels um noch nachzuglühen. Es ist kühl… und morgen wird es regnen. Aber wir sind guter Stimmung.

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Freitag, 2. März 2012
To Halls Gap
Inzwischen bin ich in Halls Gap. Annika arbeitet hier im Brambuk National Park and Cultural Centre und hat mich im Backpacker Hostel untergebracht. Das waren gestern rund 3 Stunden Autofahrt von Melbourne aus in nordwestliche Richtung.

Unterwegs zeigte uns Dave einen Platz am Yarra River, an dem tausende von Flying Foxes ihre Plätze haben - Fledermäuse, die riesig groß sind. Sehr beeindruckend.


Ansonsten ein paar hundert Kilometer geradlinig durch die Gegend gezogene, breite Straßen... einschläfernd, wie ich finde. Hin und wieder sehe ich Schilder an der Straße mit dem Hinweis darauf, besser ein kurzes Nickerchen zu halten.

Unterwegs in Ararat kaufen die beiden in einem großen Supermarkt ein. Sie werden in den nächsten Wochen hier in Halls Gap wohnen und arbeiten.




Abends gibt es dann mein erstes Barbie - which means barbecue, or just to say BBQ. Ich esse zum ersten Mal Känguruh-Fleisch. Dave sagt, das soll besonders gesund sein, weil sehr fettarm. Es schmeckt mir.
Känguruhs laufen hier übrigens überall in Scharen herum. Außerdem kommen Cockatoos angeflogen und hoffen auf Reste vom Essen.

Anschließend machen wir noch einen kleinen Spaziergang zu einem Wasserfall. Der führt jedoch zur Zeit kein Wasser, wie wir feststellen. Es war wohl zu warm in den Wochen zuvor. Im Augenblick ist es aber nicht besonders warm. Es gab auf dem Weg nach Halls Gap auch ganz ordentlichen Regen.

Ich gehe früh schlafen - bin totmüde. An rechten Fuß habe ich inzwischen eine unangenehme Schürfwunde. Thongs tragen muss halt gelernt werden ...

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Donnerstag, 1. März 2012
Melbourne - Stand up for Socceroos
Gestern war noch einmal Melbourne angesagt.
Zunächst ein Bummel vom Yarra River aus durch das Zentrum. Blicke über die Skyline:




Wir sehen die Vorbereitungen der Strecke für das Formel-1-Rennen am 15.-18. März am Albert Park:


Auf dem Weg dorthin gehen wir zum Shrine, einer Gedenkstätte für die Soldaten der Weltkriege. Habe bisher nicht gewusst, wie weit die Aussies in die Kriege verwickelt waren.


Abends geht's ins AAMI-Stadion zum FIFA-WM-Qualifikationsspiel Australien vs. Saudi Arabien. Hat mir Annika geschenkt :-)
Das Spiel ist spannend, wenn auch nicht auf höchstem Niveau. Und die Stimmung ist prima. Stand up for socceroos! Wir ;-) gewinnen 4:2.




Bemerkenswert finde ich diesen Hinweis, den ich auch schon im MCG gesehen habe:

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Letzte Aktualisierung: 2012.04.02, 11:19
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