My trip to Australia
Freitag, 9. März 2012
From Victoria to South Australia
(Freitag)
Stawell, 0:15 Uhr. Der Bus hält an und der Busfahrer sagt, er könne mich nicht mitnehmen, denn der Bus sei voll... Ouh!... Aber es käme ein weiterer Bus kurz hinterher. Da komme ich als etwa 48. von 50 möglichen Passagieren hinein. Von Melbourne kommend schläft die Meute schon. Es ist eng.
Im Halbsitzen und in orthopädisch nicht korrekter Haltung geschlafen, komme ich um 6:05 an.

Adelaide! Ich bin jetzt in South Australia.
Nach einem Kaffee im Bus Terminal mache ich einen ersten Rundgang. Die Stadt erwacht gerade. In der Nähe der Central Market, eine Markthalle. Die Händler bereiten ihre Geschäfte vor. Sieht alles sehr ordentlich aus. Ich sehe die Bakery "dough", bei der es Sauerteig Brötchen (sourdough rolls) und auch dunkle Brote gibt! Das überrascht mich, denn Annika klagte ein wenig, dass sie in Australien nur meist helles, aber immer weiches Brot gibt. Ich nehme mir zwei verschiedene Brötchen mit und verspeise die auf dem Weg.


Um 8 Uhr macht die Stadt einen weltläufigen Eindruck. Viele Menschen sind auf den Straßen unterwegs. Viel Business-Kleidung ist angesagt, Thongs sind nur sehr wenige zu sehen.

Um 10 Uhr ist Casual Wear überwiegend. Den ganzen Tag über sind viele Menschen unterwegs. Sehr lebendig! Ich finde mein Hostel in der Hindley Street. Ich kann zwar noch nicht einchecken, aber sehr freundlich wird mir angeboten, meinen Rucksack im noch geschlossenen Pub abzustellen. Nebenan im Intenet-Café nehme ich ein Frühstück. Dann will ich aber wieder hinaus ins pralle Leben.


In der Stadt ist gerade ein Straßentheater-Festival im Gange. Die Rundle Mall ist voll mit Musikern und Theaterspielern. Es ist sehr sonnig, es ist schön in der Stadt.

Die Straßen der Innenstadt sind rechtwinklig zueinander angeordnet. Zentral davon verläuft von Nord nach Süd die King William Street mit dem Victoria Square. Viele Gebäude sehen so aus, wie ich es mir in den Südstaaten der USA vorstelle - auch englisch-victorianisch.




In der Mittagszeit kann ich einchecken. Das Hostel ist sauber und hat obendrein eine Terrasse zum Straßenleben hinaus.

Der Central Market hat es mir angetan – ich muss da noch mal hin. Es riecht überall angenehm nach den angebotenen Lebensmitteln. Es ist heiß, 30°. Ich hole mir eine halbe Rockmelone und flaniere weiter durch den Markt. So muss eine Markthalle aussehen - so richtig nach meinem Geschmack. Ich würde jeden Tag hier einkaufen gehen, wenn da nicht diese verdammt lange Anreise erforderlich wäre.

Zurück auf der Terrasse für ein Päuschen, verspeise ich die Melone. Ich bedauere ein wenig, dass ich nur diesen einen Tag in Adelaide bin. Hier gibt es so vieles zu sehen…




Eine Tram-Fahrt nach Glenelgh, einem Badeort vor Adelaide. Die Trams sind modern und klimatisiert. Glenelgh ist der Hammer, herrlich für einen Strandurlaub. Ich sehe Ritchie Müller, den Schauspieler, der einen Tatort-Kommissar mimt. Urlaub oder für einen Dreh hier?




Es ist früh am Abend und ich will ins AAMI Stadium zum Footy – Australian Football, viel populärer als Soccer, ebenso wie Cricket. Das Match Adelaide vs. Collingwood im NAB Cup steht an. Am Tourist Information Centre war die Dame sehr bemüht, für mich die Anfahrt zum Stadium ausfindig zu machen. Sie sei selbst kein Footy-Fan. Die Bushaltestellen, die sie mir benennt und aufschreibt stellen sich jetzt als falsch heraus. Also nehme ich mir ein Cab. Der Driver fragt mich nach meinem Tag und es entspinnt sich ein Gespräch. Er bedankt sich bei mir dafür, dass ich mein Gefallen über Adelaide zum Ausdruck bringe. Nice guy.

22 $ und ich bin im Stadion. Gut 14.000 Zuschauer. Collingwood wäre ähnlich wie bei uns Bayern München im Soccer, sagte mir Dave: You love it or you hate it. Ich kapiere die Regeln im Großen und Ganzen leichter als die vom Cricket. Am Ende des Spiels kann ich nachvollziehen, dass dieses Spiel hier so beliebt ist. Watched my first footy match!


Zurück in die City will ich wieder mit dem Bus fahren. Der kommt aber erst nach 25 Minuten Wartezeit… Die etwa 30 wartenden Personen nehmen’s gelassen – nicht denkbar bei Großveranstaltungen in Berlin. Vor dem Stadion sind die Car Parks auf dichtem, satten, grünen Rasen! So werden hier die Prioritäten gesetzt…


Der Busfahrer nimmt sich alle Zeit der Welt, um jeden Fahrschein kaufenden Fahrgast individuell zu betreuen – ich fasse das nicht. Der Bus ist knackend voll und ein Rest der Wartenden muss draußen bleiben. An der ersten Haltestelle stellt sich heraus, dass die hintere Tür sich nicht öffnen lässt. Ich denke, dass ich wohl erst weit nach Mitternacht im Hostel ankommen werde. Das Problem mit der Tür wird gelöst, die Meute bleibt gelassen und scherzt gemeinsam mit einem offensiven Collingwood-Fan. Alles easy… so geht das hier.

Auf der Terrasse des Hotels will bereite ich noch diesen Blog vor. Auf der Straße ist noch immer das pralle Leben. 3 Polizisten kommen beritten daher.
Meine 5 Zimmer-Genoss/innen schlafen schon, als ich mein Bett erklettere. Hoffentlich verschlafe ich morgen nicht. Ich checke mehrfach meinen Wecker.

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Last Days in Grampians
(Mittwoch)
Annika und Dave haben einen Tag Off. Heute geht’s mit beiden gemeinsam am Vormittag hinauf zum Boronia Peak. Der Weg beginnt am Fyans Creek Loop, einem naturkundlichen Lehrpfad des Brambuk National Parks, also quasi vor der Haustür. Vorbei an „Mobs“ von Känguruhs, Emus und Vögeln. Sehr schön.
„Healthy Parks Healthy People“ ist der Slogan der Gesellschaft „Parks Victoria“, die hier auch am Brambuk National Park engagiert ist.

Meine High Performance Hiking Boots machen die Bekanntschaft mit Emu-Scheiße. Das sind sie nicht gewöhnt aus Südtirol.

Wir haben 3 Stunden Zeit für den Auf- und Abstieg. Das schaffen wir auch. Oben ist wieder eine herrliche Aussicht.


Ich frage mich inzwischen, welcher Dösbattel entschieden hat, dass ich eine 1,5-l-Flasche Wasser während der Wanderung in die Hand nehme. Das wirkt wie 'ne 1,5 kg-Hantel – entsprechend schmerzt mir die Schultermuskulatur. Ich stehe das aber durch wie ein Mann. Die Emu-Scheiße ist ja auch schon vergessen.

Es ist kurz vor Mittag und wir sind wieder zurück. Annika und Dave werden jetzt zur Besichtigung eine 4WD-Fahrzeugs fahren – ein paar hundert Kilometer entfernt. Sie ackern hier, um in kurzer Zeit viel Geld zu machen als Startkapital für eine Rundtour in Australien. Ein 4WD-Fahrzeug wird dafür gebraucht.

Ich will heute den Ball flach zu halten. Keine weiteren Touren mehr. Sonne genießen und Wäsche machen. Es ist heiß. Hier ist gerade Herbstanfang – wie soll das erst im Sommer sein? Ich döse und ziehe mir dabei eine ganze Rockmelon rein.
Ich denke derweil, dass der Schatten des Baums dort, wo ich sitze, doch langsam zu mir wandern sollte… Aber nee... und ick wunder mia… Die Sonne steht hier viel steiler als in meinen heimatlichen Breitengraden. Das leuchtet mir ein. Und mit bruzelndem Hirn komme ich schließlich darauf, dass zwar auch in Australien die Sonne im Osten auf- und im Westen untergeht. Aber sie nimmt ihren Lauf über den Norden! Tatsächlich, die Schatten weisen mittags nach Süden!

Ich mache einen Spaziergang auf dem Fyans Creek Loop. Unterwegs sehe ich Frank zu, wie er einer Gruppe Jugendlicher im Cultural Centre das Werfen von Boomerangs beibringt. Großes Hallo, als das erste Boomerang zurück kommt.


Die 3 km zu Fuß nach Halls Gap gehe ich noch und dort angekommen zu Ralph’s. Bei dem gibt es „Hamburger w/ the Lot“, die kaum zu handhaben sind.

Und noch nochmal einen Blick hinauf zum Boronia Peak auf der Ostseite des Tals und zu den Pinnacles auf der Westseite:




Auf dem Weg zurück begegnet mir wieder so eine junge Lady Park Ranger. Es ist kaum zu fassen: Es sind bisher nur Ladys, die ich in dieser Funktion gesehen habe. Dave hat auch keine Erklärung dafür. Ich muss wohl doch Park Ranger werden, um das herauszufinden ;-)

Die Wäsche ist trocken. Ich bin wieder fast vollständig frisch versorgt. Das ist gut so, denn ich habe erst mal keine Ahnung, was mich demnächst auf der Tour von Adelaide nach Alice Springs erwartet.

(Donnerstag)
Das war meine letzte Nacht in Halls Gap – vorerst, denn ich komme später noch einmal zurück um mit Annika und Dave von hier aus die Great Ocean Road zu fahren. Es ist schön hier, aber nun auch genug. In der kommenden Nacht werde ich den Bus von Stawell nach Adelaide nehmen.

Für heute ist eine 40-köpfige Gruppe von Footy-Spielern im Brambuk Backpacker Hostel angekündigt. Ich muss mein Zimmer räumen.

Relaxen vor der Tour nach Adelaide und von dort weiter nach Alice Springs. Ein Fococcina zum Frühstück in Halls Gap; bei strahlendem Sonnenschein ein Spaziergang um Lake Bellfield, einem mächtigen Stausee.


Dann wieder wie gestern ein Nickerchen im Park des Fyans Creek Loop. Ich tue es diesen Kollegen gleich:


Ich kann durch den Mob wandern, ohne dass sie besonders aufgeregt sind zwar schauen sie mir sehr genau hinterher, aber sie haben nichts gegen meine Anwesenheit und ... sproing, sproing … entfernen sich, wenn ich ihnen zu nahe komme.


Dave erzählt mir, dass in Zentralaustralien eine andere Art der Kangaroos lebt, die größer sind als ich es bin. Die verhielten sich anders. Ich werde die wohl auch noch treffen. Er erzählt mir noch vieles über das, was mich auf dem Weg nach Alice Springs erwarten wird – You feel to be in a different world - das macht mich noch neugieriger!

Inzwischen sind die Footy-Spieler angekommen. Es seien die talentiertesten jungen aboriginal Football-Spieler Australiens, die hier eine Art Trainingslager absolvieren. Die jungen sind körperlich noch ausbaufähig. Die größeren und insbesondere die Trainer Crew sind schon recht ausgewachsene Kampfmaschinen. Dave zeigte gestern ein Video mit Football-Szenen aus vergangenen Zeiten. Brutal! Die Regeln seien aber seit den 90-er Jahren verändert worden. Er empfiehlt mir den Besuch eines Matches morgen in Adelaide – die Vorsaisonspiele begännen jetzt.

Ich bekomme von Dave und Frank gezeigt, wie man das Boomerang wirft. Meine Würfe sind anfangs nicht schlecht, aber natürlich nicht so perfekt, wie es insbesondere Frank kann. Ich komme nicht mehr weiter zum Üben nachdem zunächst Dave und dann auch Frank ihre Boomerangs auf das Dach des Brambuk Information Centre befördert haben – ich war’s nicht! Frank meint, es hätte nicht mehr lange gedauert, bis ich den richtigen Wurf heraus hätte. Frank spricht einen für mich kaum zu verstehenden Slang. He’s a crazy guy.

Ein Nachtspaziergang über den Fyance Creek Loop lässt mich das erste Possum sehen. Die Aboriginals haben sich früher mit Fellen dieser Tiere ihre Mäntel hergestellt.

Ein letzte gemeinsames Boag’s bevor mich die beiden nach Stawell bringen.

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